Dienstag, 15. August 2017

Abu Dhabu

Wir treffen uns in Abu Dhabi. Zoheb, den ich vor 5 ½ Jahren in Lahore kennengelernt habe (mit dem ich vier Wochen in den wunderschönen Norden Pakistans gereist bin), und ich. Die Verlobungsringe kamen gestern mit Fedex aus den USA. Das letztemal, als wir uns außerhalb Pakistans trafen, war es in Sri Lanka, dieses mal ist es Tanzania – die Welt wächst zusammen.

Von Abu aus nehmen wir den gleichen Flug nach Daressalam, wo wir Bena, Msechu und Eli treffen, dann gehen wir nach Sansibar. Ich habe herausgefunden, dass „Sansibar oder der letzte Grund“ gar nicht so viel mit der Insel zu tun hat und beschlossen, es doch nicht zu lesen. Stattdessen lerne ich Lieder von Element of Crime und bereite mich auf die nächste CD vor, die ich dann bei Vincent in Freiburg aufnehmen möchte. Wenn ich mir vorstelle, auf Sansibar unter einer einsamen Palme Element of Crime zu singen, muss ich grinsen.

Wenn wir zurückfliegen, haben wir wieder ein gemeinsames Flugzeug, so ist der Plan. Etihad hat beschlossen, nicht mehr in Airberlin zu investieren und so hat Airberlin heute gemeldet, dass sie Insolvenz beantragen wollen. Aber die Flüge fliegen trotzdem, zum Glück! Wir sind selber überrascht von der Romantik unseres Plans, aber ich finde es irgendwie passend, dass unsere Geschichte nach 5 Monaten sich-nicht-sehen und wahnsinnig viel Papierkram machen genauso aufregend weitergeht, wie sie auch begonnen hat: mit lieben Freunden, besonderen Orten und ein paar Faktoren, die uns immer wieder bangen lassen, ob auch alles klappt.

„Mach dir keine Sorgen“, sagt Zoheb dann. Für die Beantragung seines Visums in Deutschland musste er den A1 Test machen. Eine weitere Hürde für uns, aber im Nachhinein eine wirklich hilfreiche. „Bis Sonntag dann in... Abu Dhabu“ sage ich. Manchmal weiß ich selber auch nicht mehr, wie all diese Orte heißen.