(Nachtrag von Bolivien, 23. August 2015)
Was ist das alles? Was ist das, was ich esse, das, was ich sage?
Früher war alles Neue spannend, enthielt Farben und Wunder. Jetzt ist es
anders. Ich bin zaghafter geworden, mehr mit Vorurteilen und so. Hier
gibt es unglaublich viele tolle Früchte, die ich gerne esse und ich
liebe es, Unterhaltungen in Spanisch zu verstehen. Aber es ist nicht
mehr wie damals mit Urdu, dass ich so neugierig bin, was das alles ist
und heißt. Ich bin voll von meinem Leben in Berlin, habe mein Studium,
meinen Praktikumsbericht, soo viele Länder, die ich gesehen habe, es
ist, als wäre meine Festplatte voll.
Dabei gibt es hier
so viel verschiedenes, so viel Neues, so viel entdecken - allein
die Früchte. Ich habe gedacht, dass ich die meisten Früchte dieser Welt
schon kenne. Es stellt sich heraus, dass ich die meisten Früchte
der Welt noch nicht kenne. Ich probiere also alles, was meine
Schwester zuhause hat und was wir auf dem Markt kaufen. Rafael liebt
z.B. Chrimoya und ganz große Schoten, in denen Kerne sind, die wie von
Zuckerwatte umhüllt werden. Es gibt Chiasamen in großen Mengen und gar
nicht so teuer. Komisch ist nur, dass meine Schülerinnen und Schüler am
Colegio Aleman kein Interesse daran haben, als ich beim
Abschiedsfrühstück Chirimoya mitbringe. "Iiiih, das ist doch vom Markt".
Wir essen also wieder Weißbrot mit Nutella. Vielleicht wegen der vollen
Festplatten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen