Montag, 8. Juli 2019

Berlin - La Paz

Ich bin wieder in Bolivien! Um so richtig weit wegzukommen von meinem Alltag und vom normalen Leben habe ich beschlossen, meine älteste Schwester mit ihrer Familie in La Paz zu besuchen. Ich glaube es hat geklappt. Ich sitze in einem wunderbaren Café und trinke Sternfruchtsaft. Was noch nicht ganz geklappt hat, ist der innere Entspannunsmodus, der sich einstellen sollte, wenn man in Ferien ist. Ob das an der dünnen Luft (auf 3600 Metern Höhe), an den Kindern oder an mir liegt, weiß ich nicht. Immer wieder denke ich an die Prüfung im Dezember - wie wahrscheinlich die meisten meiner RefkollegInnen - was ich noch vorbereiten könnte, dass es mit der nächsten Klasse gut läuft und an den Rahmenlehrplan. Dabei bin ich in Bolivien!!! Ich sitze unterm Avocadobaum, esse frisch gepflückte Pampelmusen und eine mir unbekannte Nuss und denke an den Rahmenlehrplan! Vielleicht hat der Beruf das an sich, dass er einen nicht loslässt. In der nächsten Woche möche ich auf den Huayna Potosí steigen - einen 6088 Meter hohen Berg. Da denke ich wahrscheinlich an gar nichts mehr, als einen Fuß vor den anderen zu setzten. Ich freu mich drauf und werde berichten... "Berichten" ist sicher auch so ein Wort, wo mein Neffe nachfragt: "Maria, was heißt das, berichten?" Und dann lerne ich, ein Wort nicht mit sich selbst zu erklären. Heute früh sagte ich: "Sag Bescheid, wenn es dir nicht gut geht, ja?" Dann fragte er: "wie sagt man Bescheid?", er überlegte kurz, dann hob er die Hand, sagte: "Bescheid" und lachte.


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